Wann ist die Wiederkunft Jesu Christi? In der Offenbarung des Johannes, der Apokalypse, wird die Wiederkunft Jesus auf den Wolken ab Offb 14,14 beschrieben:

„Ich schaute und siehe da, eine weiße Wolke und auf der Wolke saß einer, der [einem] Menschensohn glich. Auf seinem Kopf hatte er einen goldenen Siegeskranz und in seiner Hand eine scharfe Sichel.“

Diese Wiederkunft auf einer Wolke ist in Übereinstimmung mit Apg 1,9-11:

„Als er das gesagt hatte, wurde er vor ihren Augen emporgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf und entzog ihn ihren Blicken. Während sie unverwandt ihm nach zum Himmel emporschauten, standen plötzlich zwei Männer in weißen Gewändern bei ihnen und sagten: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und schaut zum Himmel empor? Dieser Jesus, der von euch ging und in den Himmel aufgenommen wurde, wird ebenso wiederkommen, wie ihr ihn habt zum Himmel hingehen sehen.“

Eigentlich ist dies doch ganz einfach, oder? Aber speziell die freikirchlichen Schriftgelehrten bringen es fertig, diese Stelle gewohnheitsmäßig zu überlesen und stattdessen die Wiederkunft vor die große Trübsal zu platzieren. Dies hört sich wohl angenehmer an. Außerdem ist diese Bibelstelle der Ernte in Übereinstimmung mit 1. Thess 4,16-17:

„Denn der Herr selbst wird vom Himmel herabkommen, wenn der Befehl ergeht, der Erzengel ruft und die Posaune Gottes erschallt. Zuerst werden die in Christus Verstorbenen auferstehen; dann werden wir, die Lebenden, die noch übrig sind, zugleich mit ihnen auf den Wolken in die Luft entrückt, dem Herrn entgegen. Dann werden wir immer beim Herrn sein.“

Der Erzengel ruft nach meinem Testverständnis in Offb 10,1-3:

„Und ich sah: Ein anderer gewaltiger Engel kam aus dem Himmel herab; er war von einer Wolke umhüllt, und der Regenbogen stand über seinem Haupt. Sein Gesicht war wie die Sonne, und seine Beine waren wie Feuersäulen. In der Hand hielt er ein kleines, aufgeschlagenes Buch. Er setzte seinen rechten Fuß auf das Meer, den linken auf das Land und rief laut, so wie ein Löwe brüllt. Nachdem er gerufen hatte, erhoben die sieben Donner ihre Stimme.“

Die Posaune Gottes ist die siebte Posaune aus Offb 11,15:

„Der siebte Engel blies seine Posaune. Da ertönten laute Stimmen im Himmel, die riefen: Nun gehört die Herrschaft über die Welt unserem Herrn und seinem Gesalbten; und sie werden herrschen in alle Ewigkeit.“

Die Auferstehung der in Christus Verstorbenen und der Lebenden, die noch übrig sind, erfolgt dann in der Ernte kurz vor dem Ausgießen der Zornesschalen. Dennoch braucht man sich die Ernte nicht romantisch zu verklären, denn die Zustände auf der Welt zu diesem Zeitpunkt werden alles andere als paradiesisch sein und bei der Ernte selbst wird ein anderes Evangelium gelten, bei dem es darum geht, mit Christus zu sterben und nicht mehr darum, mit Christus weiter zu leben:

„Da hörte ich eine Stimme aus dem Himmel, die zu mir sagte: „Schreibe: Von nun an [gilt]: Glückselig sind die Toten, die mit dem Herrn gestorben sind. Ja, sagt der Geist, damit sie aus ihren Mühen heraus zur Ruhe kommen, denn ihre Taten begleiten sie.“ (Offb 14,13).

Nach dieser Ernte werden nämlich die Zornesschalen Gottes über der Welt ausgeschüttet und diese ungeheuer schrecklichen Dinge soll kein Christ miterleben müssen.